Üblicherweise geht es bei Motorradwettbewerben darum, möglichst schnell eine bestimmte Strecke zurückzulegen. Beim RSMC Ölbronn bot sich Ende Juli im Rahmen verschiedener Wettbewerbe die Gelegenheit, eine gänzlich andere Variante des kompetitiven Motorradsport kennenzulernen.
Bei dem seit 1955 bestehenden Traditionsverein stand das gesamte Wochenende im Zeichen des Trial-Sports. Kaum bekannt in der Öffentlichkeit, ist die geschicklichkeitsorientierte Disziplin im Zweiradkosmos fast so alt wie das Motorrad selber. Die Herausforderung: Die Strecke abfahren, ohne das die Füße den Boden berühren. Hört sich wesentlich leichter an, als es in der Praxis war. In den einzelnen Sektionen galt es keines der Tore zu verpassen und den richtigen Kurs in der gewählten Schwierigkeitsklasse beizubehalten. Körperbeherrschung und eine gefühlvolle Gashand sind bei der Entdeckung der Langsamkeit eindeutig Trumpf. Trial geht dabei durchaus als frühkindliche Zweiraderziehung durch. Die Jüngsten im Verein sind gerade 5 Jahre alt und auf leistungsreduzierten E-Bikes unterwegs. Wer dabei bleibt, kann später auch in verwandten Sportarten profitieren. Nicht umsonst findet sich in der Biographie vieler erfolgreicher Motocrossfahrer, wie z.B. beim mehrfachen Erzbergrodeo-Gewinner Graham Jarvis, ein Engagement im Trial-Sport.
Gebrauchte Trial-Motorräder, die speziell auf Agilität und niedriges Gewicht optimiert sind, gibt es in gutem Zustand bereits ab 3.000 Euro. Wer in den Sport zunächst einmal reinschnuppern möchte, kann dies beispielsweise beim RSMC Ölbronn tun. Der Jugendleiter des Vereins organisiert gern ein Probetraining, das Motorrad wird gestellt. Mitzubringen sind lediglich festes Schuhwerk und ein Helm, wobei auch ein Fahrradhelm ausreicht. Kontaktadressen sind auf der Homepage zu finden.