Tscholponata (Kirgistan). Vom Pik Lenin aus komme ich über Osch (Osh) wieder zurück auf alten Nord-Nordost Kurs. Die weltweit größten Walnusswälder bei Arslanbob verstecken sich in dicken Regenwolken als ich dort eintreffe, dafür entschädigt mich das Abendessen in einem CBT-Haus.
CBT, kurz für „community based tourism“, ist nachhaltiger und fairer Tourismus bei dem man bei Einheimischen unterkommt und so deren Leben und Kultur unmittelbar kennenlernt.
Community based tourism Arslanbob (Kirgistan)
Der Koordinator für Arslanbob heißt Hayat und ist in der Nähe des CBT Büros zu finden (blaue Tür). Er vermittelt die Plätze in den Homestays und hat auch den ein oder anderen Tipp auf Lager.
Koordinaten: 41°20’18.2″N 072°55’40.7″E – Internet: www.facebook.com/cbtarslanbob/
Bei meiner Gastgeberin Nasgul in Nummer 14 gibt es Dymlama, eine Art Gemüseeintopf mit Fleisch. Sieht auf den ersten Blick nicht vertrauenerweckend aus (tut deutscher Erbseneintopf aber eigentlich auch nicht), schmeckt aber umwerfend und ich verputze die komplette Riesenportion die ich vorgesetzt bekomme.
Zwischen Arslanbob und Bischkek (Bishkek) durchfahre ich um den Toktogul-Stausee die bisher schönste Landschaft dieser Tour. Die Straße windet sich sanft durch die beeindruckende Berglandschaft und schafft mit dem türkisen Wasser des Stausees und dem, mit weißen Wolken getupften, blauen Himmel Bilder die sich in meine Netzhaut einbrennen.
Der Yssykköl (Issyk-Kul) verpasst mir die nächste optische Breitseite. Umrahmt von Tianshan-Gebirge bietet der zweitgrößte Gebirgssee der Erde beeindruckende Ein- und Aussichten. Praktischerweise gibt es im Nordosten des Sees mit dem Karkara-Grenzübergang eine Möglichkeit nach Kasachstan einzureisen, ohne wieder nach Westen, Richtung Bischkek, zurück zu fahren. Der nur zwischen Mai und Oktober geöffnete Grenzübergang liegt auf 2.000 Metern und besteht lediglich aus ein paar Häuschen die in den weitläufigen Grasflächen wie Fremdkörper wirken.
Meine zweite Einreise nach Kasachstan ist entspannt. Die Kirgisen vergessen zwar zunächst den Ausreisestempel, liefern ihn aber nach meiner Intervention gleich nach. Auf kasachischer Seite gibt es wieder das komplette „Open! Open!“ Programm, was aber wie bisher auch sehr gesittet abläuft. Nach einer Stunde habe ich beide Seiten hinter mich gebracht und kann Kurs auf Almaty, die heimliche Hauptstadt Kasachstans, setzen. [Text und Fotos: Stefan Thiel @ www.stefan-thiel.info]
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