Kars (Türkei). Von Kappadokien aus geht es über Ünye ans Schwarze Meer. Entlang der D010 hangele ich mich durch die, mehr oder weniger großen, Städtchen an der Küste. Bis die D010 vor der georgischen Grenze nach Südosten abknickt, gehören Teeplantagen zum typischen Landschaftsbild.

Am Anfang des vergangenen Jahrhunderts wurde die Teepflanze in dieser Gegend erfolgreich eingeführt und in der Zwischenzeit hat das Anbaugebiet unter Teekennern eine gewisse Berühmtheit erreicht. Das Hotel in dem ich kurz hinter Rize die Honda im Festsaal parken kann, hat den typischen Zwitterstatus zwischen Rohbau(stelle) und Fertig, den man in der Türkei des Öfteren antrifft. Für 12€ sind Zimmer und Parkplatz aber absolut in Ordnung. Da ist es auch egal (lang leben meine Ohrenstöpsel!), dass in der Nacht reger Verkehr auf den Fluren und noch mehr davon in den Zimmern um mich herum herrscht.

Tee - schmeckt frisch vom Strauch gezupft nach gar nichts

Die hüfthohen Teebüsche bleiben zurück, als ich mich durch schmale Schluchten und den 2.470 Meter hohen Çam Geçidi Pass auf die Hochebene schraube. Es ist einsam hier, was nach dem Gewusel an der Schwarzmeerküste aber auch ganz erholsam ist. Kars ist mein Ziel und die letzte Station für mich in der Türkei.

Von dort aus unternehme ich noch einen Ausflug in die ehemalige armenische Hauptstadt Ani. Kriege und das unbarmherzige Wetter haben in den vergangenen Jahrhunderten ganze Arbeit geleistet und wenig übrig gelassen. Kaum zu glauben, dass Ani einmal über 100.000 Einwohner hatte und als Nexus an der Seidenstraße florierte.

Ein Tisch für Zwei bitte!

Gute 14 Tage und 3.600 Kilometer liegen in der Türkei hinter mir. Es war eine tolle Zeit, in der ich durchweg freundlichen und entgegenkommenden Menschen begegnet bin. Von der Mittelmeerküste bis zur Ostanatolischen Hochebene habe ich Landschaften durchfahren, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Es gibt hier noch so viel zu entdecken und vor allem habe ich mich noch nicht komplett durch die türkische Küche gegessen;  ein Wiedersehen mit der Türkei ist also praktisch vorprogrammiert. Güle Güle Türkiye – bis bald Türkei! [Text und Fotos: Stefan Thiel @ www.stefan-thiel.info]