Göreme (Türkei). Ich bin jetzt zum 3. Mal in Kappadokien und dennoch verzaubert mich diese Gegend jedes Mal aufs Neue. Beim Anblick dieser Landschaft ist es auch kein Wunder, dass sich die Legende vom Star Wars Drehort hartnäckig hält (was nicht stimmt).
Wer Obi Wan, Luke und Konsorten sucht, wird also nicht fündig werden, dafür aber mit einer fantastischen Landschaft belohnt. Von den ganzen Landstrichen die ich bisher gesehen habe, liegt Kappadokien unangefochten auf Platz 1. Ich bin gespannt ob sich das im Verlauf dieser Tour noch ändert.
Kappadokien liegt mitten in Zentralanatolien, etwa auf 1000 Meter Höhe. Vor 2 Millionen Jahren haben die Vulkane Erciyes, Hasan und Melendiz bei Ausbrüchen große Mengen weichen Tuffgesteins abgelagert. Durch Erosion entstanden im Lauf der Jahrtausende die bizarrsten Felsformationen, besonders dann wenn härteres Gestein das darunter liegende weichere Material vor der Abtragung schützte.
Der Region zog schon 8000 v. Chr. Siedler an, die den fruchtbaren Boden bestellten und in das weiche Gestein ihre Behausungen schlugen. Heute ist das UNESCO Weltkultur- und Naturerbe touristisch stark erschlossen, hat aber glücklicherweise nicht das Sonnencreme-Miasma der Touristenhochburgen an der türkischen Adria.
Kappadokien und die Ballone
Wer das Treiben rund um die Ballone fotografieren möchte, muß früh aufstehen. Etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang werden die Luftschiffe vorbereitet, was wegen der schieren Masse schon beeindruckend ist. Kurz hinter Göreme, Richtung Avanos, liegen rechts neben der Straße relativ viele Startplätze nah beisammen. Einfach an den Lichtern der Transportfahrzeuge orientieren. Für eine Totale ist der Sunset Point bei Göreme ein günstiger Platz. Von Göreme aus am Freilichtmuseum vorbei, bis links ein ausgeschilderter und gepflasterter Weg kommt (Koordinaten: 38°39’11.1N 034°51’47.2″E). Gestartet wird jeden Tag, gutes Wetter und wenig Wind vorausgesetzt. Wer sich tatsächlich in so ein Ding setzen will, stolpert in Göreme alle fünf Meter über eine Agentur die Plätze verkauft.
Es ist zudem mein erster Ort der Seidenstraße der ich auf dem Weg in Mongolei zum großen Teil folgen werde. In die Bilderbuchlandschaft bin ich von der warmen Mittelmeerküste bei Çirali über Konya gelangt, um den mit einer Reisewarnung des Auswärtigen Amtes versehenen Südosten der Türkei weiträumig zu umgehen. Ich werde ein paar Tage hier bleiben, weiß aber jetzt schon, dass es mich große Überwindung kosten wird, dass Feuer in den beiden Zylindern meiner Transalp wieder zu entfachen. [Text und Fotos: Stefan Thiel @ www.stefan-thiel.info]
Köse Pension (Göreme -Kappadokien, Türkei)
Typische Backpacker-Pension mit einfachen, günstigen und sauberen Zimmern (auch Dorm/Schlafsaal). Die sympathische Pension liegt im Herzen des kleinen Örtchen Göreme. Das Motorrad kann auf dem Gelände geparkt werden. Swimmingpool, WLAN.
Koordinaten: 38°38’44.6″N 034°49’51.3″E – Internet: www.kosepension.com
Hallo Stefan,
das sind tolle Aufnahmen!
Neulich habe ich einen Krimi (Dance with the Dead / Anatolischer Totentanz) gelesen, der in Kappadokien spielte. In dem Buch wurde auch die bizarre Landschaft mit den Feenkaminen und ihrer besonderen Form beschrieben. Ich hatte mich schon gefragt, ob Du auch durch die Gegend kommst. Im Jahr 2006, als das Buch erschien, gab es in dem (fiktiven) kleinen Örtchen Muratpaşa (in der Nähe des nicht fiktiven Ortes Nevşehir gelegen) nur sehr wenige Touristen – und nur ein Heißluftballonunternehmen…
Stimmt es, dass einige der Feenkamine früher bewohnt waren, und es teilweise immer noch sind?
Viele Grüße!
Habe keinen Feenkamin gesehen aus dem Rauch aufgestiegen ist :-) Denke mal, dass die UNESCO darüber auch nicht so amüsiert wäre.
*tsts* Mensch Stef, Anakin Skywalker aka Darth Vader war das mit dem Podracer. Achtung Spoiler: Luke ist sein Sohn ! ;-)
Ohje. Wenn das Spock wüßte… Der würde im Kälteschlaf auf der Nostromo rotieren ;-)