Die Mär vom harten, ledergewandeten Biker, der Nockenwellen zum Frühstück knabbert und Motoröl gurgelt, ist unkaputtbar. Dass es auch anders geht, beweist der Distinguished Gentlemen‘s Ride. Bei der Benefizaktion ziehen Jahr für Jahr Motorradfahrer los, um Spenden für die Prostatakrebsforschung und die psychische Gesundheit von Männern zu sammeln. Auch in Mannheim versammelten sich Mitte Mai 163 Mitstreiter für die gute Sache. Alleine waren sie dabei nicht. Weltweit starteten gut 100.000 andere Motorradfahrer, um Geld für die gute Sache zu sammeln. Das Motto dabei: Edler Zwirn und ein klassisches oder Vintage Style Motorrad.

Die Idee dafür stammt von Mark Hawwa. 2012 rief dieser in Sydney zu einem Charityride, um auf Prostatakrebs und Suizidprävention aufmerksam zu machen. Themen, die im überholten Rollenklischee vom „starken Mann“ leider viel zu oft unter die Räder kommen. Die Zahl von 3.000 Motorradfahrern in 64 Städten wächst seit der ersten Auflage ungebremst. In diesem Jahr starteten weltweit knapp 900 Rides in 107 Ländern und brachten 7 Millionen US-Doller an Spendengeldern zusammen. Seit Beginn der Aktion wurden so sagenhafte 45 Millionen US-Dollar gesammelt, mit denen z.B. spezielle Vorsorgeprogramme und klinische Studien finanziert wurden.

X23_6585

Für Mannheim konnte Organisator Dirk Hartmann nach dem Ausfahrt, die auf dem Schlossplatz in Schwetzingen endete, ordentliche 6.000 Euro Spendengelder verkünden. Damit sind die „Monnemer“ im Mittelfeld der deutschen Gentleman Rides gelandet. Die Gemeinschaft der sammelwütigen Kurpfälzer besteht seit 2014 und organisiert sich in der Zwischenzeit als Riding Gents e.V., um die umfangreichen Genehmigungsverfahren leichter stemmen zu können. Wer sich ebenfalls beim Gentleman’s Ride für die gute Sache engagieren will, kann dies am 19. Mai 2024 tun. [Text und Fotos: Stefan Thiel @ www.stefan-thiel.info]