Trotz sinkender Coronafälle und steigender Impfzahlen war die Durchführung der diesjährigen ADAC MX Masters alles andere als eine sichere Bank. Finden die Renntermine statt und in welcher Form? Werden die allgegenwärtigen Maßnahmen zum Seuchengeschehen überhaupt Zuschauer ermöglichen? Zumindest für Reutlingen, dem Austragungsort des MX Masters Finale, konnte rechtzeitig vor dem zweiten Septemberwochenende Entwarnung gegeben werden.
5.600 Zuschauer bevölkerten das Areal „Am Sportpark“ und verfolgten bei traumhaften Spätsommerwetter die Entscheidung um den Titel live mit. Das Wetter kam auch den Fahrern entgegen und sorgte für ideale Bedingungen auf der Hartbodenstrecke. Dabei hätte fast noch eine streikende Startanlage dem Renngeschehen ein unvorhergesehenes Ende bereitet. Wie gut, dass der Saisonabschluss erstmals als Gemeinschaftsaktion vom RMC Reutlingen, dem MSC Aichwald und dem MSC Gaildorf ausgerichtet wurde. Nachdem kurzerhand in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Startanlage der Holzgerlinger geholt und installiert wurde, fanden die Rennen wie geplant statt.
Insbesondere Max Nagl (Husqvarna) zeigte, dass er seine Rolle als einer der besten deutschen Motocross-Fahrer zu Recht hat. Trotz drei gebrochener Rippen gewann der 34-jährige Bayer souverän alle Läufe an diesem Wochenende. Nutzte aber alles nichts, da Nagl wegen der Verletzung eine MX Masters Veranstaltung ausgesetzt und dadurch Punkte verschenkt hatte. Letztendlich landete Nagl nach Jordi Tixier (KTM) und dem Thüringer Tom Koch (KTM) auf dem dritten Platz im Gesamtklassement.
Für Tixier stand bereits am Rennsamstag der Gesamtsieg nach Punkten fest, was ihn aber nicht daran hinderte mit Max Nagl und zur Freude des Publikums hart um die Laufsiege zu kämpfen. Der Franzose verteidigte mit diesem Erfolg seinen Championtitel aus der letzten Saison.
In der Klasse des MX Youngster Cup schubste in letzter Sekunde der Österreicher Marcel Stauffer den bisherigen Tabellenführer Maximilian Spies aus Deutschland vom obersten Platz. Bei den Sandflöhen in den Nachwuchsklassen gab es keine Überraschungen. Scott Smulders aus den Niederlanden verteidigte seinen ersten Rang im Junior Cup 125. Im Junior Cup 85 brachte der Tscheche Viteszlav Marek den Championtitel nach Hause. [Text und Fotos: Stefan Thiel @ www.stefan-thiel.info]