Ausnahmezustand vor den Toren Stuttgarts! Wutbürger die sich zusammenrotten um eigenhändig Stuttgart 21 wieder zu zuschaufeln? Nein, eher Spaßbürger die drei Tage auf dem Glemseck 101 die Kuh fliegen ließen. Das europaweit größte Treffen für Café Racer und Custombikes lockte wieder Zehntausende auf die historische Rennstrecke Solitude bei Leonberg.

Bereits zum elften Mal versammelten sich Zweirad-Veredler, -verehrer und -abhängige rund um das Hotel Glemseck, um die einzigartige Atmosphäre der „New Wave of Custom“ an der ehemaligen Solitude-Rennstrecke zu erleben.

Sprintrennen auf dem Glemseck 101 machen hungrig. Schlau wer da wie Nate Kern (BMW) seine eigene Brotzeit mitbringt

Hauptanziehungsspunkt waren wieder die 1/8 Meile Sprintrennen, bei denen in verschiedenen Klassen gegeneinander angetreten wurde.  „StarrWars“, „Essenza“, „Poets of Sprint“, „Flashdance“ … genauso interessant wie die Namen der Sprint-Klassen, waren auch die Bikes die im KO-System aufeinander trafen. Am lautesten ging es bei den „Sultans of Sprint“ zur Sache.

Genaugenommen handelte es dabei um einen Einzellauf der gleichnamigen Rennserie, die  von Szeneprotagonist Séb Lorentz (Lucky Cat Garage) ins Leben gerufen wurde. Da aber ein Großteil der „Sultans of Sprint“ Teilnehmer sowieso auch in der ein oder anderen Sprint-Paarungen des Glemseck 101 am Start gestanden hätten, fiel dieser Unterschied gar nicht so sehr auf. Séb Lorentz schafffte es in der Königsklasse auch in die letzte Runde, verlor aber den Finallauf gegen den Schweizer Young Guns Speed Shop, die mit ihrem „Ferdinand the sparrow“ dieses Jahr erfolgreich alle neun Leben der Katze einforderten. Wer sich das Getöse der „Sultans of Sprint“ dieses Jahr noch einmal (oder überhaupt) erleben will, kann dies auf der Intermot in Köln tun.[Text und Fotos: Stefan Thiel @ www.stefan-thiel.info]