Einmal im Jahr wird bei Stuttgart Deutschlands größer Motorradparkplatz eröffnet. Wenn das Glemseck 101 entlang der ehemaligen Rennstrecke Solitude gastiert, heißt es zeitig kommen oder länger laufen. Auch 2018 machte da – zumindest am Samstag – keine Ausnahme.
Über 30.000 Besucher schoben sich auf der schmalen Landstraße durch das Mahdental bei Leonberg um Café Racer und Customizing-Highlights zu genießen und bei den Achtel-Meile Sprints Rennluft zu schnuppern.
Geboten war wieder die übliche Bandbreite der vergangenen Jahre. Händlermeile mit Szene-typischen Devotionalien, Motorradhersteller mit ihren mobilen Showrooms, Customizerschmieden samt ihren spektakulären Umbauten und eine Bühne inklusive Livemusik.
Ebenfalls auf die Ohren gab es an der Achtel-Meile Rennstrecke. In verschiedenen Klassen traten, eher mehr als weniger, modifizierte Motorräder in Paarläufen gegeneinander an. Richtig laut und vor allem schrill wurde es in der Sultans Of Sprint-Klasse. In der von Seb Lorentz (Lucky Cat Garage, Frankreich) ins Leben gerufenen Rennserie treten Customizer aus ganz Europa mit ihren Umbauten gegeneinander an. Für gewonnene Rennen und gutes Motorrad-Design gibt es Punkte, ebenso aber auch für gutes Party machen und schrilles Drumherum. Ein Rennstall-Maskottchen im Kettensägenmassaker Outfit, ein als Luchadores verkleidetes Team – da konnte man bei der Feststellung von Moderator Andreas Straschewski „Endlich wieder normale Leute!“ nur noch irre lächelnd nicken.
Ein, sogar für Glemseck-Maßstäbe, außergewöhnliches Motorrad fegte mit der „Spitfire“ (VTR Customs) über die Sprintstrecke. Auf Basis einer BMW R 1200 R ist eine Mischung aus Torpedo und Kampfflugzeug entstanden, die so manchen Mund offen stehen ließ. Design, Leistung… bei diesem, durch Amelie Mooseder pilotierten, Umbau aus der Sultans Of Sprint Factoryclass stimmte alles. Dass der Bolide als Showeffekt auch noch Feuer spucken konnte, war da noch das Sahnehäubchen oben drauf. [Text und Fotos: Stefan Thiel @ www.stefan-thiel.info]
Hinterlasse einen Kommentar