Fans des traditionellen Sandbahnrennens an Christi Himmelfahrt in Herxheim konnten nach einer zweijährigen Durststrecke aufatmen. Endlich wieder Bahnsport-Action auf dem großen Oval im Waldstadion! 12.500 Zuschauer nutzen das freundlich-sonnige Wetter am Vatertag und statteten der Traditionsveranstaltung einen Besuch ab. Neben der Team-Weltmeisterschaft wurde in der internationale Gespannklasse, sowie den nationalen Klassen um Siege gekämpft.

Bei der Team-Weltmeisterschaft gab es eine Premiere für die ausrichtende Motorsportvereinigung Herxheim e.V. und ihren neuen Präsidenten Marco Hammer. Gleich 8 Teams rangelten sich um die Weltmeisterkrone. Obwohl die deutsche Mannschaft mit Erik Riss, Lukas Fienhage und Max Dilger stark aufgestellt war, galten insbesondere Frankreich und die Niederlande als ernsthafte Konkurrenten auf das oberste Treppchen.

Nach 6 Vorläufen zog Deutschland allerdings punktgleich mit Tschechien in den Finallauf ein. Trotz der ersten Position nach Laufpunkten von Erik Riss wären die Tschechen dann durch ihren zweiten und dritten Platz in der Endabrechnung Weltmeister geworden. Unverhofft zückte aber das Schicksal kurz vor Schluß die blau-weiß-rote Karte. In der letzten Runde des Finallaufs schob sich der Franzose Mathieu Tresarrieu auf Rang 3 vor und zermalmte so den Punktevorsprung von Tschechien zu Staub. Zusammen mit dem Laufsieg von Erik Riss reichte das dem deutschen Team zum Weltmeistertitel, der damit nach 2017 endlich wieder an Deutschland ging. Tschechien musste sich mit dem Vizetitel begnügen, während Frankreich vor den glücklosen Niederlanden die Bronzemedaille einheimste.

Speedway Long Track of Nations Herxheim 2022

Sieger bei den Gespannen wurde Markus Brandhofer mit Beifahrerin Nadine Pierick vor den Briten Mitch Godden und Paul Smith. Dritter wurde das Geschwisterduo Manuel und Melanie Meier. In der nationalen Soloklasse kam es im Finale zu einem schweren Sturz von Lokalmatador Dustin Schultz. Da innere Verletzungen nicht ausgeschlossen werden konnten, wurde er mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert. Glücklicherweise blieb es bei starken Prellungen am Oberkörper und einer komplikationslosen Nierenverletzung, so dass der Herxheimer Anfang Juni bereits wieder das Krankenhaus in Ludwigshafen verlassen konnte. Der Finallauf wurde nach Absprache zwischen Rennleitung und Fahrern nicht wiederholt. Somit gewann Daniel Spiller vor Julian Bielmeier und Martin Theobald. [Text und Fotos: Stefan Thiel @ www.stefan-thiel.info]